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Editorial

„ANDERE
BLICKWINKEL

INTEGRIEREN”

Stephan Gemkow

Vorsitzender des Vorstands

Für rund 100.000 Familienunternehmer in Deutschland ist die Frage der Nachfolge im Jahr 2019 noch ungeklärt. Für einige dieser Unternehmen könnte Haniel ein guter neuer Eigentümer sein. Wir wollen verstehen: Wie sehen junge Familienunternehmer Haniel? Was ist ihnen wichtig? Und wie sehen sie die Zukunft? Perspektivwechsel sind wichtig, daher hat mich das Gespräch mit Sarna Röser, Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer, besonders gefreut. Perspektivwechsel ergeben sich auch beim Austausch vor Ort auf Zeche Zollverein. Schacht One ist unser Dreh- und Angelpunkt für Innovation und Digitale Transformation in der Gruppe. Es freut mich zu sehen, mit wie viel Energie alle Beteiligten die Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle vorantreiben.

Unser Ziel ist der Aufbau eines Portfolios von Unternehmen, die auch für die kommenden Generationen Wert schaffen. Die Vielfalt unserer Netzwerke, die wir dabei gestalten – über unsere Gesellschafter und unsere Beteiligungen, aber auch unsere Kontakte in die Venture-Capital-Szene – hilft uns sehr. Portfolioentwicklung heißt auch: Das Bessere ist des Guten Feind. Mit über 800 Millionen Euro Volumen war die Integration der Initial-Aktivitäten bei CWS-boco eine der größten Investitionen der vergangenen Jahre. Dem Team um Thomas Schmidt ist es gelungen, CWS-boco als international führenden Anbieter von Services für Hygienelösungen und Berufskleidungsangebote noch schlagkräftiger aufzustellen. Als Investoren im Maschinenbau haben wir mit ROVEMA und Optimar Neuland betreten. Erfahren Sie, was wir als Investoren suchen, wie wir es finden und was uns als Investor unterscheidet.

Mit diesem Heft zeigen wir, welche Netzwerke wir gestalten und wie alle in der Gruppe davon profitieren. Wir lernen permanent voneinander – und das muss auch so sein!

Stephan Gemkow

Vorsitzender des Vorstands

HANIEL ALS FAMILY-EQUITY-INVESTOR

Wir
entwickeln

Unter-
nehmen

Als Family-Equity-Unternehmen gestaltet Haniel ein Portfolio mit marktführenden Unternehmen. Dabei gilt: Wir vereinen die Professionalität eines Private-Equity-Investors mit dem Werteverständnis eines Familienunternehmens.

Haniel hat es sich zum Ziel gesetzt, das Portfolio auf bis zu zehn Beteiligungen zu ergänzen. In Frage kommen nur solche Investments, die zum Unternehmen und den gelebten Werten passen. Ein Investitionsfilter dient dazu, die potenziellen Geschäftsmodelle dahingehend zu prüfen, inwieweit sie einen Beitrag zur Diversifikation des Haniel-Portfolios leisten, nachhaltig und zukunftsfähig sind sowie einen angemessenen Wertbeitrag erzielen. Unser Ziel ist es, Unternehmen zu finden, die sich mit unserer Hilfe zu Marktführern entwickeln können.

Wir unterstützen unsere Beteiligungen bei ihrem Wachstum. Dabei arbeiten wir nicht mit Blaupausen, sondern finden für jeden Geschäftsbereich einen individuellen Weg. Wir analysieren genau, in welchem Stadium des Wachstums sich das Unternehmen derzeit befindet und identifizieren die strategischen Kernthemen. Beteiligungen auf einem dynamischen Wachstumspfad erhalten beispielsweise Unterstützung durch Investitionskapital und Know-how in Sachen Finanzierung, Corporate Governance oder HR. Firmen mit einem hohen Reifegrad können wir darüber hinaus gezielten Mehrwert etwa im Hinblick auf den Digitalen Wandel bieten.


Geschäftsbereiche und Finanzbeteiligungen

Das Haniel-Portfolio

im Überblick

Als Investmentholding in Familienhand gestaltet Haniel seit 1756 aktiv ein Portfolio mit zukunftsorientierten Geschäftsmodellen und entwickelt Marktführer. Zum Jahresende 2018 bestand das Portfolio von Haniel aus den folgenden sechs Geschäftsbereichen und zwei Finanzbeteiligungen:
(Stand: 31.12.2018)

Geschäftsbereich

bekaertdeslee

100%

Beteiligung

BekaertDeslee ist ein weltweit führender Spezialist für die Entwicklung und Herstellung von gewebten und gestrickten Stoffen für Matratzenbezüge sowie fertig konfektionierte Matratzenhüllen.

Geschäftsbereich

cws-boco

82,19%

Beteiligung

CWS-boco ist einer der international führenden Serviceanbieter von Hygiene- und Berufskleidungslösungen.

Geschäftsbereich

elg

100%

Beteiligung

ELG ist ein weltweit führendes Unternehmen für Handel, Aufbereitung und Recycling von Rohstoffen für die Edelstahlindustrie sowie Hochleistungswerkstoffen wie Superlegierungen, Titan und Karbonfasern.

Geschäftsbereich

Optimar

100%

Beteiligung

Optimar ist ein weltweit führendes Unternehmen für automatisierte Fisch-Verarbeitungssysteme zur Nutzung auf Schiffen, an Land und für Aquakulturen.

Geschäftsbereich

Rovema

100%

Beteiligung

ROVEMA ist ein international führender Hersteller von Verpackungsmaschinen und
-anlagen für die unterschiedlichsten Produkte und Anwendungsbereiche.

Geschäftsbereich

TAKKT

50,25%

Beteiligung

TAKKT bündelt ein Portfolio von B2B-Spezialversandhändlern für Geschäftsausstattung in Europa und Nordamerika in einem Unternehmen.

Finanzbeteiligung

ceconomy

22,71%

Beteiligung

CECONOMY ist die führende europäische Plattform für Unternehmen, Konzepte und Marken im Bereich Consumer Electronics.

Finanzbeteiligung

metro

15,20%

Beteiligung

METRO ist ein führender internationaler Spezialist für den Groß- und Lebensmittelhandel.

Netzwerke gestalten

Sarna Röser und
Stephan Gemkow

im Austausch

Sarna Röser ist designierte Nachfolgerin eines in dritter Generation geführten Familienunternehmens und Start-up-Gründerin. Als Bundesvorsitzende des Verbands „Die Jungen Unternehmer“ vertritt sie die Interessen von jungen Unternehmenslenkern und Nachfolgern in Deutschland. Sie weiß, was diese umtreibt. Ein Positionenabgleich.

Über den Familienhintergrund in Unternehmen

Sarna Röser: Der Umgang innerhalb der Familie hat sich geändert: Früher gab es meist einen Patriarchen an der Spitze, Frauen spielten eine untergeordnete Rolle. Das ist heute anders: Väter trauen ihren Töchtern mittlerweile zu, Familienunternehmen zu übernehmen. Die Nachfolge wird zunehmend weiblicher. Außerdem sind die Hierarchien oft flacher geworden: Es gibt einen offeneren und transparenten Austausch innerhalb der Familie, aber auch mit den Mitarbeitern. Das ermöglicht Nachfolgern wie mir einen 360-Grad-Blick fürs Unternehmen – aus meiner Sicht lässt sich so viel erfolgreicher wirtschaften, als mit der traditionellen Top-Down-Methode.

Stephan Gemkow: Familienunternehmen genießen in Deutschland eine sehr hohe Wertschätzung und sind auch verantwortlich für einen großen Teil der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung. Das trifft auch und insbesondere auf Haniel zu. 1756 gegründet, hat Haniel eine lange Historie – die DNA für unser heutiges unternehmerisches Wirken. Letztlich ist der Familienhintergrund auch ausgedrückt darin, dass wir uns als Family-Equity-Unternehmen verstehen. Das heißt: Wir verbinden die Professionalität eines Private-Equity-Unternehmens und die Nachhaltigkeit, die langfristige Denke und das Wertegerüst eines Familienunternehmens.


Jung-Unternehmerin Sarna Röser

Sarna Röser ist Unternehmerin und Bundesvorsitzende des Wirtschaftsverbandes DIE JUNGEN UNTERNEHMER.
Sie ist designierte Nachfolgerin im 1923 gegründeten Familienunternehmen Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser  & Sohn GmbH in Mundelsheim und Mitglied der Geschäftsführung der Röser FAM GmbH  & Co. KG, ein zum Familienverbund gehörendes Unternehmen. Zudem ist sie Start-up-Gründerin von Beamcoo, einer digitalen unternehmensübergreifenden Plattform für Peer-to-Peer Instant-Kompetenzaustausch, sowie Initiatorin von Healthcare Innovations.


Über die Erfolgs-Strategie für die Zukunft

Sarna Röser: Heutzutage reicht es nicht mehr aus, sich nur auf sein Produkt oder seine Dienstleistung zu fokussieren. Familienunternehmen brauchen Weitblick für die eigene Branche. Denn durch die Digitalisierung und Globalisierung verändert sich das Umfeld in rasantem Tempo. Gerade deshalb ist der Austausch zwischen den Generationen unglaublich wichtig. Jüngere können von einem riesigen Erfahrungsschatz und von Wissen lernen. Und Ältere können lernen, wie die Digitalisierung funktioniert. Von daher rate ich jedem jungen Menschen aus meiner Generation: Geht in den Austausch mit der älteren Generation und lernt voneinander!

Stephan Gemkow: Da wir sehr langfristig denken, ist es uns wichtig, in megatrendgestützte Geschäftsmodelle zu investieren. Denn nur die sichern uns die Möglichkeit, sie über viele Jahre erfolgreich zu entwickeln. Um Risiken so gering wie möglich zu halten, suchen wir ein Portfolio von bis zu zehn Unternehmen, die in unterschiedlichen Zyklen, Branchen und Regionen tätig sind. Aus diesen Unternehmen wollen wir auf verschiedenste Weise – sei es über Managementtrainings, Digitalisierung, oder über den Zugang zum Kapitalmarkt – Wettbewerber auch für deutlich größere Unternehmen in den jeweiligen Bereichen schaffen.

Über Tradition und Zukunft

Sarna Röser: Werte sind der Herzschlag eines Familienunternehmens. Aus meiner Sicht ist es besonders wichtig, Altbewährtes angemessen zu würdigen. Außerdem brauchen wir den Mut, auch mal ins kalte Wasser zu springen. Familienunternehmen müssen Verantwortung übernehmen und einen Blick für das gesellschaftliche Umfeld haben. Diese Werte sind für uns als Familienunternehmen unglaublich wichtig.

Stephan Gemkow: Haniel hat den Anspruch, enkelfähig zu sein. Das heißt: Werte zu erhalten und zu vermehren, nicht für die nächste, sondern für die übernächste Generation. Und von daher gilt ein besonderes Augenmerk der langfristigen Perspektive, mit der wir tätig sind. Geprägt wird das von Anfang an durch den Begriff des Ehrbaren Kaufmanns. Haniel geht es um Ehrlichkeit, Authentizität, unternehmerische, aber auch um soziale Verantwortung.

Sarna Röser: Meine Vision und mein Wunsch für die Zukunft ist, dass wir die Herausforderung der Unternehmensnachfolge in Deutschland meistern. Hierfür brauchen wir eine digitale Infrastruktur. Wir benötigen eine moderne Bildung und gut ausgebildete Fachkräfte für unsere Unternehmen. Außerdem muss Bürokratie abgebaut werden, damit es möglich ist, in Deutschland ein Unternehmen einfach zu gründen und seine Träume und Visionen in die Tat umzusetzen.

Stephan Gemkow: Haniel soll enkelfähig sein, das heißt langfristig finanziell stabil, erfolgreich und wachsend. Dazu gehört eine gute, gesicherte Aufstellung in Bezug auf die unterschiedlichen Geschäftsfelder. Dazu gehört aber auch, dass wir die Chancen aus Digitalisierung und moderner Technologie nutzen. Außerdem müssen wir weiterhin in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter investieren. Denn nur Top-Leute werden auch in Zukunft den Erfolg des Unternehmens sichern.


NACHFOLGER für unternehmen DRINGEND GESUCHT!

Eine aktuelle Studie der KfW Bankengruppe belegt, dass allein bis Ende 2019 rund 236.000 Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) den Rückzug aus ihrem Unternehmen planen. Für rund 100.000 dieser Unternehmen ist die Nachfolge noch unklar – aus den unterschiedlichsten Gründen.

Zur Studie der KfW Bankengruppe ▸

Investmentstrategie

was wir suchen

und wie wir es finden

Haniel verfügt über 1,4 Milliarden Euro für den weiteren Portfolioausbau. Welche Unternehmen in die Auswahl kommen, bestimmen klare Kriterien: Der Beitrag zur weiteren Diversifikation des Portfolios spielt genauso eine Rolle wie Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeitsorientierung. Ulrich Dickel, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für die Unternehmensentwicklung, erläutert, welche Unternehmen Haniel sucht, wie der Weg zu einer neuen Beteiligung aussieht und welche Rolle der Familienhintergrund bei Haniel, aber auch bei potenziellen neuen Beteiligungen spielt. Klarheit über Investment-Kriterien wie Entwicklungsperspektiven ist dabei essenziell.

Ulrich Dickel

Mitglied der Geschäftsleitung, Unternehmensentwicklung

Wir sind als Investor besonders. Es geht uns um langfristige Entwicklung und Wertsteigerung mit gezielten Angeboten für unsere Beteiligungen – von Finanzierung, Expertise in M & A, über unsere eigene Digitaleinheit Schacht One, bis hin zur Haniel Akademie für Fortbildungen. Diese Entwicklungsperspektive ist gerade für Familienunternehmer, die ihr Lebenswerk in guten Händen wissen wollen, attraktiv. Uns ist es wichtig, dass eine klare Mehrheitsposition erreichbar ist – entweder direkt oder perspektivisch.“

Erfolgreiche Integration

Mammutprojekt

Integration

Seit 2017 ist CWS-boco neben dem laufenden Geschäft darauf fokussiert, die erworbenen Aktivitäten von Rentokil Initial zu integrieren. 2018 hat Haniels größter Geschäftsbereich die Zusammenführung erfolgreich vorangetrieben und wichtige Meilensteine erreicht. Dazu gehörte die Ausrichtung in zwei Divisionen: „Hygiene Solutions“ mit Lösungsangeboten für Waschraumhygiene und Schmutzfangmatten sowie „Textile Solutions“ mit dem Leistungsspektrum Berufs- und Schutzkleidung sowie Reinraum. Was sich genau geändert hat, wie die Mitarbeiter das Mammutprojekt der Initial-Integration empfanden und wie es 2019 weitergeht:

Adriana Nuneva

Chief Digital Officer,
CWS-boco

Ich bin seit Dezember 2018 bei CWS-boco und habe demnach die ersten Meilensteine der Integration von Initial nicht direkt miterlebt. Was ich aber aus meiner noch relativ externen Perspektive sehe, ist ein gestärktes Unternehmen mit viel Potenzial, um die Digitale Transformation fokussiert umzusetzen. Nicht als Selbstzweck, sondern um das profitable Wachstum von CWS-boco zu beschleunigen und zu verstärken. Ich sehe uns da als Unterstützer und Impulsgeber der Divisionen Hygiene- und Textile Solutions. Hierfür werden wir eng mit Schacht One zusammenarbeiten.

Mein Ziel ist es, eigene, ergänzende und näher am CWS-boco Geschäftsmodell ausgerichtete Digitalkompetenzen innerhalb der Organisation aufzubauen.

Mit einer solchen modernisierten Infrastruktur und einem erweiterten Skillset kann sich CWS-boco noch fokussierter auf das Ziel konzentrieren, auch künftig ein führender Anbieter nachhaltiger, innovativer und digitaler Leistungsangebote für Kunden im Hygiene-, Workwear- und Gebäudebereich zu sein.

Digitale Partnerschaften und das Lernen von Start-ups sind Teil der Strategie von CWS-boco. Ein Beispiel ist das strategische Investment in die digitale Wäscherei „Jonny Fresh“.


Al Ghelani

Head of Continuous Improvement
CWS-boco

In unserem Team legen wir die Standards für Qualität, Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit für das gesamte Unternehmen fest. Unser Ziel ist die Schaffung eines Betriebssystems, das kontinuierlich weiterentwickelt und in der gesamten Organisation eingeführt wird. Das System läuft unter dem Namen „CWS Operating Way“ und beinhaltet eine Sammlung leistungsbasierter Prozesse und Grundsätze, die unsere Kunden und Mitarbeiter in den Mittelpunkt rücken. Unsere oberste Priorität in 2018 war die Aufstellung zahlreicher Leistungskennzahlen für die Gesundheit unseres Unternehmens, die sechs Kernbereiche abdecken: Sicherheit, Kundenerlebnis, Mitarbeitererlebnis, Wachstum, Kosten und Cashflow.

Zusätzlich haben wir ein Standardverfahren für die Problemlösung entwickelt. Dieses nimmt bei der Nichteinhaltung von Monatszielen für Leistungskennzahlen die Ursachen und Korrekturmaßnahmen in den Blick. Ich freue mich zu sagen, dass wir ferner ein kleines Team aus hochrangigen und äußerst erfahrenen Experten für kontinuierliche Verbesserungen gegründet haben. Überdies haben wir mit anderen Funktionen ein Schulungsprogramm für Führungskräfte erarbeitet, die die Bereiche Strategie, Umsetzung und Talente abdeckt. Die ersten 40 Teilnehmer haben dieses bereits abgeschlossen. In 2019 sollen weitere 500 Mitarbeiter das Programm absolvieren, um eine gemeinsame Unternehmenssprache einzuführen und den Fokus auf das Gesamtunternehmen zu lenken. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess hat in hohem Maße zur Auflegung der Kundenumfrage zum Net Promoter Score beigetragen, die unsere neue Unternehmenskultur versinnbildlicht: aktiv Feedback einholen, Prozesse am Kunden ausrichten sowie transparent und proaktiv agieren.

Ich glaube an den kontinuierlichen Verbesserungsprozess, denn ich habe seine positiven Auswirkungen auf die Kultur und Leistung eines Unternehmens erlebt. Wenn wir ihn wirklich annehmen, wird nicht die Funktion, sondern werden die Prozesse, Schwerpunkte und Führungsqualitäten zu dem anhaltenden Erfolg unseres Unternehmens beitragen.

Daily Performance Management: Teambesprechung in der Wäscherei Amstetten


In der Division Textile Solutions bin ich seit Juni 2018 für drei Bereiche zuständig: Trade Sales, Health Care und Reinraum. Bei Letzterem habe ich als einstiger Gründer einer Reinraumwäscherei bereits viel Erfahrung. Umso passender ist es, dass sich CWS-boco strategisch auf das Thema Reinraum fokussiert. Es handelt sich um einen Nischenmarkt, der aber jährlich um drei bis vier Prozent wächst. Das ist eine Welle, die wir mitreiten wollen und müssen. 2018 haben wir uns in diesem Bereich durch die Integration von Initial vergrößert und zwei Reinraum-Standorte in Irland und Belgien integriert.

Die Unternehmenskulturen von CWS und Initial passen im Textile-Bereich hervorragend zusammen. Es war eine große Energie zu spüren während der Integration.

Die Mitarbeiter haben richtig Lust, neue Prozesse und Strategien mitzugestalten und Teil davon zu sein. 2019 heißt es für uns, die erarbeiteten Grundlagen operativ weitestgehend umzusetzen und der führende Anbieter für Full-Service-Lösungen im Thema Reinraum zu werden. Die Expertise haben wir, unsere Kapazitäten müssen wir noch ausbauen. Deshalb planen wir zum Beispiel weitere Niederlassungen in Deutschland und den Ausbau unseres Beratungsbereichs, um noch näher an den Kundenbedürfnissen zu sein.

Höchste Standards für hochsensible Reinräume

Markus Schad

Lead Business Development Textile Care, Textile Solutions CWS-boco


Johannes Winterhager

Managing Director Complete Washroom Concepts, Hygiene Solutions CWS-boco

2018 war geprägt von umfassender Strategiearbeit. Die Aufteilung in zwei Divisionen ermöglichte uns dabei eine stärkere Fokussierung auf relevante Themen. So konnten wir zügig erste Meilensteine erreichen:

Im Rahmen des Haniel Leadership Lab haben wir unser „Hygiene Experience Lab“ eröffnet. Dahinter verbirgt sich ein voll vernetzter Waschraum, quasi eine Toilette der Zukunft.

Bei der Ausarbeitung unserer ganzheitlichen Waschraumkonzepte lag ein wesentliches Thema im Fokus: höchstmögliche Hygiene. CWS-boco versteht sich nicht mehr als Mietservice für einzelne Geräte wie Handtuchspender, wir haben uns zum Ziel gesetzt, Hygiene erlebbar zu machen. Mit unseren Hygiene Experience Modulen reagieren wir auf das steigende Hygienebewusstsein unserer Gesellschaft – ein Megatrend, der unser Geschäftsmodell bestätigt. Ein weiterer Trend ist natürlich die Digitalisierung. Diese macht auch vor Waschräumen nicht Halt. CWS digitalisiert den Prozess des Händewaschens: Der innovative Wasserhahn im Hygiene Experience Lab misst wesentliche Kennzahlen, zum Beispiel die Händewaschquote der Toilettenbesucher.

Erfolgreiche Integration

Höchste Standards

für mehr Gesundheit!

Seit September 2018 verfügt die Haniel Akademie über den „Waschraum der Zukunft“. Dahinter verbirgt sich ein ganzheitliches Konzept für einen Waschraum mit höchsten Hygiene-Standards. Das Ziel? Ein Beitrag zu mehr Gesundheit. Das „Hygiene Experience Lab“ ist eine vernetzte Testumgebung, die CWS-boco dazu dient, neue Technologien im laufenden Betrieb zu testen und weiter zu verbessern.

  • Das Display gibt Informationen darüber, welche Toiletten verfügbar sind, sowie über Reinigungsstatus, Seifenfüllstände und die Verfügbarkeit von Toilettenpapier und Handtüchern.

jüngste Akquisitionen

Maßanzüge für

Maschinenbau

Seit Ende 2017 gehören ROVEMA und Optimar zum Portfolio. Die jüngsten Akquisitionen Haniels haben entscheidende Gemeinsamkeiten: Beide stellen Maschinen und Anlagen her und beide sind wesentlich kleiner als die anderen Geschäftsbereiche. Die Mitarbeiter von ROVEMA und Optimar haben viel geleistet – und beschreiben nachfolgend wie sie die Übernahme empfanden.

Rovema

Pole Position für ROVEMA, führender Hersteller von Verpackungsmaschinen und -anlagen

ROVEMA ist ein international führender Hersteller von Verpackungsmaschinen und -anlagen für unterschiedlichste Produkte und Anwendungsbereiche insbesondere im Lebensmittelbereich.

Nadja Richter

Marketing und Kommunikation ROVEMA

Durch Haniel habe ich viele neue Kolleginnen und Kollegen im Bereich Marketing und Kommunikation dazu gewonnen – eine große Bereicherung für meine tägliche Arbeit. Als KMU mit rund 650 Mitarbeitern weltweit konnte ich von vielen Möglichkeiten, die mir das Haniel-Netzwerk bietet, bisher nur träumen.

Ralf Buch

CFO ROVEMA

Mit unserem Hallenneubau werden wir nicht nur mehr Platz für die Endmontage unserer Maschinen zur Verfügung haben, wir werden auch verschiedene Fertigungsoptimierungen im Bereich des Materialflusses durchführen. ROVEMA ist über viele Jahre schnell und stark gewachsen, nun müssen auch Prozesse überdacht und angepasst werden. Ich freue mich, mit Haniel als erfahrenen Partner diese Entwicklungen und Optimierungen voran zu treiben und so unser Unternehmen langfristig zukunftssicher zu machen.

Roland Kuhn

Vice President Sales ROVEMA

Unsere Verpackungsmaschinen sind ausgelegt auf eine Nutzungsdauer von bis zu 30 Jahren. Mit unserem umfassenden Service- und Ersatzteilkonzept stellen wir eine optimale Produktionseffizienz und Maschinenverfügbarkeit sicher – über die gesamte Einsatzzeit. Diese langfristige Ausrichtung passt perfekt zum nachhaltigen Ansatz des Family-Equity-Ansatzes von Haniel. Ich freue mich, unser Dienstleistungskonzept zukünftig weiter wachsen zu sehen – mit Leidenschaft für unseren Kunden.

Optimar

Weltweit führend und auf Schiffen, an Land und für Aquakulturen im Einsatz – automatisierte Fisch-Verarbeitungssysteme von Optimar

Optimar ist eines der weltweit führenden Unternehmen für automatisierte Fisch-Verarbeitungssysteme. Das Unternehmen produziert und installiert Lösungen zur Nutzung auf Schiffen, an Land und für Aquakulturen.

Roy Uggedal

Union representative Optimar

Ich habe das Gefühl, dass das Unternehmen als Teil von Haniel besser gegen vorübergehende Umsatzrückgänge oder finanzielle Probleme gewappnet ist. Darüber hinaus kann Optimar dank der Unterstützung von Haniel leichter kostenintensive und notwendige Anpassungen vornehmen. Ich sehe auch die Möglichkeit, dass Optimar zur Weiterentwicklung und Erschließung neuer Geschäftsfelder auf die Erfahrung und das Netzwerk von Haniel zurückgreift. Außerdem bin ich jetzt der Ansicht, dass Haniel als Eigentümer Veränderungen und Verbesserungen fördert, die in unseren Abteilungen in Norwegen dringend erforderlich waren und ohne die Unterstützung von Haniel eventuell nicht in diesem Umfang möglich gewesen wären. In Optimar steckt großes Potenzial, das unter der Eigentümerschaft von Haniel besser genutzt werden kann.

Bjørnar Vik

R&D Design Manager Optimar

Auch 2019 dürfte ein arbeitsreiches Jahr werden, in dem uns viele spannende Entwicklungen bei unseren Produkten und für das gesamte Unternehmen erwarten. Optimar ist in den vergangenen Jahren relativ stark gewachsen. Jetzt ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, an dem wir innehalten und die Qualität dieses Wachstums festigen können. Dies wird uns dabei helfen, ein herausragendes Kundenerlebnis sicherzustellen und gleichzeitig profitabel zu wirtschaften. Nach meinem Wissen hat Haniel ähnliche Ziele und verfügt über Pläne und Erfahrungen, die uns den Weg dorthin weisen. Haniel wird gemeinsam mit uns an der Entwicklung neuer Methoden und Werkzeuge arbeiten und ihre Einführung begleiten.

Vebjørn Erstad

Finance Manager Optimar

Mit Haniel haben wir einen Eigentümer gefunden, der entschlossen ist, ein starkes Unternehmen und eine tragfähige Organisation aufzubauen, um weiteres Wachstum zu erzielen. Haniel bündelt eine hohe Fachkompetenz, von der wir bereits in vielen Bereichen profitieren. Dieser Vorteil wird sich noch verstärken, je länger wir zusammenarbeiten.


Tore Valderhaug

Active Chairman Optimar

Haniel und Optimar teilen einen Großteil ihrer Werte: Integrität, Offenheit, Transparenz und gute Zusammenarbeit. Und beide wollen, dass Optimar gut für die Zukunft aufgestellt ist.

Erfahren Sie mehr über die Arbeit von Tore Valderhaug im Video-Interview!


Digitalisierung

Update

Digitaler
Wandel

Seit mittlerweile drei Jahren unterstützt Schacht One die Haniel-Geschäftsbereiche bei der Digitalisierung: In kleinen Teams arbeiten die Kollegen eng mit den Geschäftsbereichen zusammen an Projekten, die genauso unterschiedlich sind, wie die Geschäftsbereiche selbst. Manche schaffen es nicht bis zum Launch, andere dagegen entpuppen sich als äußerst vielversprechend. So zum Beispiel „büromöbelonline“, „Remetal“ oder „SKIN+“.

Ein britisches Erfolgsmodell wird internationalisiert

Bueromoebelonline.de

Wie lange dauert es, ein digitales Geschäftsmodell zu internationalisieren? In nur drei Monaten ist es einem Team von Equip4work (TAKKT-Gruppe) und Schacht One gelungen, den britischen Online-Händler für Büromöbel, OfficefurnitureOnline, unter der neuen Marke büromöbelonline auf den deutschen Markt zu bringen. Solch ein Schritt in so kurzer Zeit konnte nur in interdisziplinärer und bereichsübergreifender Zusammenarbeit gelingen. Neben der TAKKT AG haben Kollegen von newport, KAISER+KRAFT Europa, Certeo Business Equipment, Haniel sowie externe Dienstleister das Projekt unterstützt. Und warum Deutschland als potenzielles Zielland? „Das ergab sich nach der Abwägung zahlreicher Kriterien und dem Wettbewerber-Screening“, erklärt Laszlo Juhasz, Digital Transformation Leader bei Schacht One. „Insbesondere die große Kaufkraft und die hohe Online-Affinität sprachen für Deutschland. Aber auch der perspektivisch leichte Rollout in weitere Länder hat überzeugt“, so Julian Nöll, Digital Project Manager bei Schacht One. Der Webshop mit den rund 1.100 angebotenen Produkten richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, beliefert aber auch Privatkunden.


Schrottrecycling wird digital

Remetal

Wohin eigentlich mit alten Töpfen, Sägen oder den Überresten meines Schuppens nach dem Sturm? Früher kam hin und wieder mal einer der „Klüngelskerle“ vorbei, mit laut dudelndem Auto, auf dessen Ladefläche sich alles Mögliche anhäufte. Geld für den alten Stahl gab’s zwar nicht, aber wenigstens wurde man den ungeliebten Topf schnell und kostenfrei los.

Seit der Einführung eines neuen Gesetzes im Jahr 2012 gibt es immer weniger mobile Schrotthändler. Und bevor man sich die Mühe macht, sein Altmetall zum nächsten Wertstoffhof zu bringen und dort womöglich noch Geld für die Entsorgung bezahlt, landet doch eher mal das ein oder andere Teil im Hausmüll. Das macht ein Recycling sehr aufwendig und zudem teuer für den Entsorgenden. Eine bessere Lösung haben ELG und Schacht One mit Remetal gefunden: Die Online-Plattform für Altmetallrecycling richtet sich vor allem an Handwerker, Kleinunternehmen und Privathaushalte.

Diese vereinbaren über die Plattform einen Termin zur Abholung des Metallschrotts. Die Remetal-Kollegen wiegen das Altmetall gleich vor Ort ab und analysieren dessen Zusammensetzung. Die Kunden werden so präzise für ihre wertvollen Rohstoffe bezahlt und Remetal sorgt anschließend für das Recycling.

Damit schafft das Unternehmen maximale Transparenz dem Kunden gegenüber und gestaltet den Recyclingprozess fair für alle Beteiligten sowie nachhaltiger für die Umwelt.


Schönheitsschlaf 2.0

SKIN+

„Schön im Schlaf“: Gemeinsam mit seinen Partnern ProDigest, einem Spin-Off der Universität Gent, und Devan, einem auf Innovationen im Textilbereich spezialisierten Unternehmen, hat der Geschäftsbereich BekaertDeslee eine Technologie entwickelt, die diesen Traum Wirklichkeit werden lässt: SKIN+.

Das Geheimnis dahinter: Probiotika, die Carotine produzieren. Diese kommen normalerweise in bestimmten Gemüse- und Obstsorten vor und sind unter anderem dafür bekannt, die menschliche Haut bei der Regeneration zu unterstützen und alterungsbedingte Schäden zu verringern. Mit SKIN+ hat BekaertDeslee nun eine Technologie geschaffen, mit der Carotine innerhalb von Textilien produziert werden. Die Probiotika werden zunächst in Kissenbezüge eingewaschen. Durch die natürliche Reibung an der Haut werden sie aktiviert und beginnen Carotine zu produzieren und abzugeben. An der Haut angekommen tragen die Carotine dazu bei, dass das Gesicht langsamer altert. Zudem verleihen sie einen gesunden Teint. Aktuell arbeitet ein Team von BekaertDeslee und Schacht One am Markteintritt von SKIN+. „Um mit dem Produkt erfolgreich zu sein, bedarf es eines tiefen Markt- und Zielgruppenverständnisses sowie der Fähigkeit, das Produkt schnell zu iterieren und über die richtigen Kanäle zu vermarkten“, erklärt Malte Mertes, Digital Project Manager bei Schacht One. „Hier unterstützen wir die Kollegen von BekaertDeslee gerne mit unserer Expertise.“ Die Resonanz aus verschiedenen Markttests ist sehr positiv.

So hat es das Produkt ins Finale der #Forwardbeautychallenge von Douglas geschafft, einem Wettbewerb, mit dem der Händler vielversprechende Ideen im Kosmetikbereich auszeichnet. Eine Zusammenarbeit mit Douglas bei der Vermarktung der Premium-Kissenbezüge ist für 2019 geplant.


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Haniel

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